Gut zwei Drittel der in der nicht-therapeutischen Jugendhilfe untergebrachten Kinder und Jugendlichen sind psychosozial schwer belastet. Häufige Aufnahmegründe sind z. B. gestörte Interaktionen in ihren Familien, grobe Vernachlässigung, Gewalt, sexueller Missbrauch, Ausfall der Eltern durch Sucht oder psychiatrische Erkrankungen, prekäre Lebenslagen und Flucht. 

Die Wohngruppen im Agnesheim Funckenhausen sind infolge der vielfachen psychiatrischen Auffälligkeiten der Kinder und Jugendlichen gut mit den ambulanten und stationären therapeutischen Praxen/Einrichtungen der Stadt und des Umlandes vernetzt. Darüber hinaus hat der SKF auch ein hausinternes psychotherapeutisches Angebot eingerichtet,  das den Kindern und Jugendlichen ohne längere Wartezeiten zur Verfügung steht. Unter Berücksichtigung psychiatrischer Vorbefunde, psychosozialer Diagnostik im Rahmen des Hilfeplanprozesses und einer bindungs- und traumasensiblen Abklärung der aktuellen Situation mit dem jeweiligen Team werden individuelle Ziele für den jungen Menschen formuliert. Im Wesentlichen geht es darum, auf die vorhandenen Ressourcen zu achten und das, was gesund ist zu erhalten, was fehlt bereitzustellen und was möglich, aber noch nicht erschlossen ist, zu entwickeln. Schwerwiegende Probleme werden zuerst berücksichtigt und nach Möglichkeit der Umgang mit den eigenen Störungen erlernt. Die Arbeit an der eigenen Identität („wer bin ich mit meiner Vorgeschichte und will ich in der Zukunft sein?“) sowie die Lösung alltagsbezogener Probleme und Konflikte brauchen dabei über längere Strecken Motivation und Mitarbeit. Entwicklungsbedingt kommt es hier zu Schwankungen. Das Gelingen des therapeutischen Prozesses hängt immer davon ab, ob eine tragfähige Beziehung hergestellt werden kann und das Kind bzw. der Jugendliche sich traut, dem erwachsenen Gegenüber Vertrauen zu schenken.

Therapeutisches Arbeitsfeld:

  • Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
  • psychologische Beratung der Teams
  • Krisenintervention
  • gruppenübergreifende Fallsupervision
  • Elternarbeit

Verfahren/Methoden:

  • Integrative Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
  • Traumatherapie, EMDR
  • Biografiearbeit
  • Entspannungsverfahren